Meine TFA Abschlussprüfung
Die praktische Abschlussprüfung zum Tiermedizinischen Fachangestellten (TFA) ist für alle mit Nervosität behaftet, für einige auch mit Angst. Hier erzähle ich dir, wie meine praktische Abschlussprüfung war. Damit möchte ich dir ein Bild vermitteln, was da so alles auf dich zu kommt.
Im Vorbereitungsraum empfing mich eine Lehrkraft und fragte mich "Fühlen Sie sich geistig und körperlich in der Lage die Prüfung abzulegen?" Trotz großer Nervosität sagte ich "Ja". Nervös war ich ja auch schon bei anderen Prüfungen z. B. im Pferdesport. "Dann dürfen Sie sich hier einen Umschlag aussuchen." fuhr die Lehrkraft fort. Vor mir war eine Anzahl Umschläge mit Nummern darauf ausgebreitet. Ich suchte mir den schönsten heraus. Das war meine Prüfungsaufgabe! Mit der Prüfungsaufgabe im Umschlag ging ich zu meinem Tisch, öffnete ihn und begann zu lesen: Herr Maier ruft in der Praxis an und möchte einen Termin für seinen Hund vereinbaren.... Gedanken schossen mir durch den Kopf: Kassenbuch nicht vergessen! Ich muss telefonieren - was sage ich da alles?, In den Kalender nur mit Bleistift schreiben! und viele mehr. Nach zweimal tief Luft holen begann ich mit der Planung. Auf dem Konzeptpapier schrieb ich alles auf, was ich glaubte zu benötigen und tun zu müssen. "Jetzt noch Broschüren für den Tierhalter aussuchen" dachte ich und dann war die Vorbereitungszeit auch schon vorbei.
Im Prüfungsraum lächelten mich drei Damen an. Mein Prüfungsausschuss! Eine kam mir bekannt vor. Na klar, das war eine Lehrkraft, die hatte ich an der Schule schon gesehen. Die erste stellte sich vor mit dem Hinweis "TFA - Ich spiele die Tierbesitzerin". Ich dachte "Aha, TFAs prüfen auch." Die zweite Dame stellte sich als Tierärztin vor und die schon erwähnte Lehrkraft schrieb das Protokoll. Nach der Vorstellungsrunde wurde mir der Prüfungsraum gezeigt. Anmeldung, Wartezimmer, Behandlungsraum... alles was man so in der Praxis braucht. Jede Menge Materialien und Instrumente waren auf den Tischen ausgebreitet. Meine erste Aufgabe war suchen. Alles zusammensuchen, was ich brauche, um die Prüfungsaufgabe spielen zu können. "Ich glaube, ich habe alles" waren meine Worte und dann ging es los.
Es begann da, wo es in jeder Praxis beginnt, in der Anmeldung. Das Telefon "klingelt". Herr Maier ist dran bzw. Frau Maier und benötigt einen Termin. Kunde kommt mit seinem Liebling und einer Kotprobe. "Dann erst ins Labor" denke ich. "Sie dürfen noch im Wartezimmer Platz nehmen" sage ich zum Kunden. Am Laborarbeitsplatz stehen Tierärztin, Lehrkraft und Kunde neben mir. "Ach ja, Kunde ist ja auch Prüferin - jetzt die Kotuntersuchung". Geschafft - jetzt Kunde und Tierärztin ins Behandlungszimmer holen, assistieren, Labor besprechen. "Mein Mitarbeiter wird Sie jetzt noch wegen der Tablette beraten und die Rechnung fertig machen. Auf wiedersehen." Mit "mein Mitarbeiter" war ich gemeint. Also los: beraten, abrechnen und Kassenbuch nicht vergessen. Kunde ist verabschiedet und so hört es da auf, wo es immer aufhört in der Praxis. Behandlungsraum aufräumen und sauber machen. Erster Teil geschafft - bestanden?
Der zweite Teil ist das Fachgespräch. Ich sitze vor den drei Damen, die mich wieder anlächeln und mich fragen: "Hätten Sie gerne etwas anders gemacht oder war alles gut so, wie Sie es gemacht haben?" Es folgten weitere Fragen und nach 15 Minuten war der zweite Teil geschafft - bestanden?
Jetzt noch auf das Ergebnis warten. Nach etwa einer halben Stunde, die mir vor kam wie drei Stunden, wurde mir das Ergebnis mitgeteilt.
Fazit: Wenn man es schafft, mit dieser teilweise etwas skurrilen Situation gut umzugehen und sein Wissen aber auch seine sozialen und anderen Kompetenzen zeigen kann, ist es rückblickend eine schöne Prüfungsart. Mir ist es sehr gut gelungen. Ergebnis: 100 Punkte, Note 1
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